Katzenerziehung – Wenn Katzen beissen und kratzen!

Katzenerziehung
Katzenerziehung

Katzenerziehung

Eine Katzenerziehung ist unbedingt notwendig, wenn man nicht ständig Angst haben möchte, dass Katzen beim Streicheln und Schmusen plötzlich kratzen und beißen. Zunächst einmal sollte man nachvollziehen aus welchem Grund Katzen in diesem Moment kratzen oder beißen.

Katzenspiele

Meistens wollen gerade junge Katzen zum Spielen auffordern. Da sie noch wenig Erfahrung mit ihrem Menschen gesammelt haben übertreiben sie es gerne mal und schlagen ihre Krallen richtig schön durch die Haut. Katzen die miteinander spielen merken das Kratzen wegen dem dichten Fell nicht so sehr wie wir Menschen. Das wird häufig von Menschen und vor allem von Kindern mißverstanden.

Anzeichen für eine Aufforderung zum Katzenspiel sind der Irre Blick (Augen und Pupillen weit geöffnet) angelegte Ohren und das Umklammern der Hand bei gleichzeitigem Kratzen mit den Hinterpfoten. Der Angriff erfolgt meist blitzartig ohne jegliche Vorwarnung. Zusätzlich wird wild in die Hand gebissen mit leichtem Kopfschütteln.

Derartige Katzenspiele sind zwar anfangs ganz nett und nicht wirklich schlimm, aber mit zunehmendem Alter kann dieses Katzenspiel sehr schmerzhaft werden. Daher sollte man der Mieze Katze von Anfang an signalisieren, dass sie mit einem Menschen zärtlicher umgehen sollte.

Bei einer Aufforderung zum Spielen von einer heranwachsenden Katze sollte man ihr so bald der Schmerz zu groß wird deutlich machen, dass ihrem Mensch das schmerzen verursacht.

Dabei kann man der Katze zum Beispiel mit dem Mittelfinger auf die Pfote Tippen und mit leicht erhobener Stimmer „NEIN!“ sagen. Tippen, keinesfalls schlagen!

Durch das Tippen soll die Katze nur verstehen, dass sich das Schimpfen auf die Pfote bezieht. Wenn man das einige Male wiederholt versteht die Katze das im Allgemeinen und wird in Zukunft die Krallen eingezogen lassen.

Mit zunehmendem Alter empfiehlt es sich die Katze wie oben mit erhobener Stimmer zu ermahnen und sie gleichzeitig vor die Tür des jeweiligen Zimmers zu setzen. Mit einem Zischlaut wie „Psch psch!“ kann man sie dann ein paar Minuten fernhalten. Die Zischlaute  sind wichtig, sie ähneln dem Fauchen von Katzen worauf sie besonders aufmerksam reagieren.

Durch Wiederholung dieses Ablaufes prägt sich die Katze ein, dass ihr Mensch das Kratzen/Beißen nicht mag.

In der nächsten brenzligen Situation wird sich die Katze an den liebevollen Rausschmiss erinnern und denkt sich: „Bevor ich mich wieder Rauschmeißen lasse geh ich lieber selbst.“

Auf diese Art und Weise hat bisher jede Katze bei mir verstanden, dass sie etwas mehr Rücksicht auf die Felllosen nehmen muss.

Liebesbeweis

Wenn Katzen gerade besonders angeregt schmusen und plötzlich anfangen leicht zu knabbern so nennt man das den Liebesbiss, ein absoluter Liebesbeweis. Das einzige noch höhere Liebesbekenntnis einer Katze ist, das Anbieten des Halses. Da Katzen mit dem Kehlenbiss töten bedeutet das soviel wie: „Ich vertraue Dir! Du darfst mich da streicheln und schmusen.“

Der Liebesbiss unterscheidet sich deutlich von einem richtig ernsthaften Biss einer Katze. Er ähnelt vielmehr einem leichten Kneifen oft in Verbindung mit einem Kopfschütteln und wohlklingendem Schnurren.

In den meisten Fällen ist das nicht schmerzhaft für den Menschen und sollte unbedingt toleriert werden. Die Katze meint es ja lieb.

Im Falle eines Liebesbisses sollte man die Katze einfach lieb weiter streicheln. Wenn sie zu doll knabbert könnte man ihr das signalisieren indem man einfach „Aua“ sagt und dabei die Stimme ein wenig anhebt. Katzen sind sehr feinfühlig und merken sich das sofort.

Kampfkatze mit Katzenbuckel

Einer Kampfkatze mit Katzenbuckel geht man besser aus dem Weg. Aggressive Kater und Katzen erkennt man eigentlich sofort an Ihrer Körpersprache. Oftmals ist der Katzenschwanz aufgeplüscht, das Rücken- und Nacken Fell ist aufgestellt. Der Katzenschwanz peitscht hin und her. Die Barthaare sind angelegt. Meist stellen Katzen sich seitlich zur Bedrohung um größer, breiter und kräftiger zu wirken. Sie knurren, fauchen und können auch schrille Laute schreien. Die Augen und Pupillen sind weit geöffnet und die Ohren flach angelegt.

So eine Situation sollte keines falls mit Ihrer Katze eintreten. Normalerweise kommt so etwas nur vor wenn ein fremder Kater ungefragt ins Revier eindringt. Passiert so etwas gegenüber dem Herrchen/Frauchen sollte schnellstmöglich eine Beratungsstelle aufgesucht werden. Hier stimmt die Beziehung zwischen Katze und Mensch so gar nicht. Vermutlich hat die Katze Angst vor ihrem Menschen und das darf nicht sein!

Katzenerziehung

Wie oben bereits beschrieben kann man Mieze Katzen das Kratzen und Beißen bei unerwünschten Berührungen (oftmals beim Bäuchlein streicheln) abgewöhnen.

Ich halte die Erziehung der Katze für eine unabdingbare Notwendigkeit für ein erfülltes und ausgeglichenes Zusammenleben. Wer möchte denn schon jedes mal beim Streicheln eine verpasst bekommen, nur weil die Katze keine Lust mehr auf Streicheleinheiten hat und man es selbst versehentlich nicht gemerkt hat?

Ein Hochgenuss vieler Katzenhalter ist das Schmusen mit einer Katze durch Berührungen des Fells mit dem Gesicht. Dabei kommt es schon mal vor, dass man dem Knuddelrausch verfällt und die Katze überknuddelt. Mit einer Katze die kratzt kann das sehr gefährlich sein. Schnell könnte das buchstäblich ins Auge gehen.

Daher rate ich grundsätzlich dazu von Anfang an die Katze zu erziehen. Da man das bei Katzen relativ einfach erreichen kann ist eine Erziehung auch von älteren Katzen eigentlich unproblematisch.

So sollte man vorgehen wenn die Katze einen kratzt oder beißt:

  • Mit leicht erhobener Stimme „Nein!“ rufen (aber nicht schreien!)
  • Katze zur Tür tragen und eventuell Zischlaute von sich geben (Psch, psch!)
  • Niemals nachtragend sein! Wenn die Katze nach eine paar Minuten zurück kommt kann sie gern wieder gestreichelt werden.
  • Anfangs (etwa 3-7 Tage) Konsequent sein! Immer wenn die Katze kratzt oder beißt z.B. beim Bäuchlein streicheln sollte dieser Vorgang wiederholt werden.
  • Damit die Katze versteht, dass das Ganze auch für sie Vorteile haben kann, sollte man sich anfangs häufiger etwas leckeres auf den Handrücken streichen (z.B. Käse- oder Malzpaste). Die Katze wird es genüßlich ablecken und sich streicheln lassen. Ansonsten könnte man es noch mit TroFu Leckerlies versuchen. Das Belohnungssystem ist bei Katzen überaus wirkungsvoll.

Eigentlich eine ganz einfache Prozedur, die aber die Lebensqualität auf beiden Seiten erheblich verbessern kann.

Natürlich sollte man die Wünsche der Katze auch respektieren. Spätestens wenn die Mieze mit dem Schwanz zuckende Bewegungen vollzieht sollte man ihr Ruhe gönnen.

Je nach Charakter und Intelligenz der Katze kann es sehr schnell gehen, manche Katzen brauchen vielleicht etwas länger. Im Schnitt dauert es 3 bis 7 Tage bis die Katze es verinnerlicht hat. Hin und wieder können der Katze natürlich Ausrutscher passieren. Einfach wie gewohnt die Stimme etwas erheben, unmittelbar danach weiß die Katze ganz genau was sie falsch gemacht hat und wird sich dementsprechend Verhalten.

Bei mir hat es auf jeden Fall immer geklappt. Anders kann ich mir das Zusammenleben mit einer Katze auch gar nicht vorstellen…

34 thoughts on “Katzenerziehung – Wenn Katzen beissen und kratzen!

  1. Hallo zusammen 🙂
    Ich bin ratlos.
    Ich habe gestern den 2 1/2 Jahre alten Kater meines Chefs übernommen, da er 3 Hunde und noch einen kleinen Pappagei hat.
    Nun ist es so..

    Mein Chef hatte mir vorher schon erzählt das er manchmal aus dem nichts Kratzt wenn man ihn streichelt.
    Jetzt sieht mein arm auch dementsprechend aus.
    Ich dachte das es villeicht an den Hunden mit denen der Kater vorher zusammen gelebt hat aber ich weiss es einfach nicht.
    Er kommt zu einem und will gestreichelt werden und auf einmal beisst und gratzt er wie eine Art Angriff und rennt paar schritte weg und manchmal faucht er dann auch. Ich weiss echt nicht woran das liegt und will ihm das auch abgewöhnen.
    Da wir einen Hund haben der aber sehr ruhig ist und eine schmusige Katze die ca 14 Jahre alt ist (ist aber auch total entspannt) haben wir den Kater erstmal oben in meinem unfertigem Zimmer mit seinem Kratzbaum, Futter/Trinken, Katzenklo und Schlafplatz, da wir ihn erstmal an die neue Umgebung gewöhnen wollen und lassen ihn dann wieder raus wenn wir den Hund rüber zum Nachbarn gebracht haben damit er wieder alles erkunden kann.

    Hoffe man kann mir irgendwie weiterhelfen 🙂
    Danke im vorraus 🙂
    LG Lisa

  2. Da taube Katzen Geräusche nicht wahrnehmen können muss man bei der Erziehung auf andere Sinne ausweichen.
    Am naheliegendsten sind da der Tastsinn und der Sehsinn.

    Wenn Deine Mieze Dich das nächste Mal beißt signalisiere Ihr Dein Missfallen indem Du sie aus sicherer Entfernung (Schutz Deiner Augen) einmal kurz anpustest.
    Nicht so stark, dass die Wetterfeen Orkanböen melden.
    Aber noch so kräftig, dass Mieze ihren Fehler registriert.
    Ungefähr so als würde man eine Kerze auspusten.
    In Verbindung mit einer verneinenden Fingergeste sollte das helfen.
    Da Katzen Vibrationen mit Ihren Pfoten sehr gut wahrnehmen können, kann man alternativ sein Anliegen auch durch ein verstärktes Auftreten auf den Boden verdeutlichen.
    Aber bitte immer so, dass die Katze sich nicht erschreckt.
    Die Mieze sollte Dich dabei immer ansehen.

    Viel Glück…

  3. Die Tipps hören sich alle sehr gut an, doch was tut man mit einer Katze, die taub ist und immer wieder beißt und kratzt? Wie kann man einer tauben Katze dieses Verhalten abgewöhnen?

  4. Hallo Manuel,

    es wird empfohlen Wohnungskatzen im Alter von 6 Monaten kastrieren zu lassen.
    Es besteht die Gefahr der Dauerrolligkeit bis hin zu Krebserkrankungen.
    Natürlich sind damit starke Hormonschwankungen verbunden die höchstwahrscheinlich auch ihr aggressives Verhalten erklären.
    Bitte lass Deine Katze schnellstmöglich kastrieren, damit sie sich nicht quälen muss und Ihr wieder Schmusen könnt.

    Es wundert mich, dass Dein TA Dir das nicht empfohlen hat.

    Sieh Dir mal die folgenden Artikel an.
    http://www.tierklinik.de/medizin/gynaekologie/kastration-weiblich/kastration-katze
    http://www.tierklinik.de/medizin/gynaekologie/mamma/scheintraechtigkeit

    Kostenlose Kastration
    Du kannst Deine Mieze im Tierheim kastrieren lassen.
    Erkläre dort Deine finanzielle Situation und wie Du sie gefunden hast dann werden sie Dir mit Sicherheit eine Kostenübername anbieten.

    Es würde mich sehr freuen wenn Du uns nach der Kastration nochmal über Veränderungen informierst.

    Wünsche Euch alles Liebe

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